Priester Hermann Kagerer – Opfer des NS-Regimes. Von Josef Kagerer

 

Der Autor, Neffe des im Titel Genannten, untersucht mit Hermann Kagerer einen speziellen Fall aus der Reihe oberösterreichischer Priester, die Opfer des NS-Regimes geworden waren und legt eine biographische Forschungsarbeit zu dieser Person ab. Als Religionslehrer und beliebter Jugenderzieher in Ried im Innkreis stand Kagerer bereits während der Zeit des Ständestaates unter Beobachtung der illegalen NS-Parteimitglieder und wurde als Gegner des Nationalsozialismus 1938 sofort nach dem Anschluss verhaftet und in Linz im Polizeigefängnis inhaftiert. Ohne ein gerichtliches Verfahren wurde er in das KZ Dachau und in weiterer Folge nach Mauthausen deportiert. Dort erlebte er als politischer Häftling unter anderem die qualvolle Arbeit im Steinbruch. 1940 wurde er überraschender Weise, vermutlich durch private Intervention bei höchsten Parteistellen in Berlin, aus dem KZ Mauthausen entlassen. Die Studie zeigt nicht nur das persönliche Schicksal des Hermann Kagerer vor und während der NS-Zeit, diese gibt auch Einblick in die Erfahrungen von NS-Opfern nach 1945, als sie weder von staatlichen noch von kirchlichen Behörden entsprechend gewürdigt wurden. Gegen vielerlei bürokratische und ideologische Hemmnisse mussten sie nicht nur die ihnen zustehenden Entschädigungsansprüche, sondern auch die gesellschaftliche Anerkennung als Opfer erkämpfen.

Wagner Verlag

Österreich

19.11.2015

Buch

Gedenken / Erinnern

Nationalfonds-Budget

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