Schule als Erinnerungsort - Vertreibungsschicksale und der Umgang mit Erinnerung an die Vertreibungen der jüdischen Lehrer und Schüler 1938 an Wiener Gymnasien von Renate Mercsanits

 

Im ersten Teil des Buches werden die die Vertreibungshandlungen an Wiener Mittelschulen an den jeweiligen Schulstandorten aufgezeigt, die Flucht- und Überlebensgeschichten dargestellt und die Ermordeten jedes Schulstandortes namentlich genannt. Diese Darstellung bildet auch die Grundlage für den zweiten Teil des Buches: Die Ausblendung, Unkenntlichmachung und Verfälschung der Geschichte der Vertriebenen in der Schulöffentlichkeit, sowohl in den Jahresberichten als auch in der Denkmallandschaft, basieren auf dem Umgang der Nachkriegsgesellschaft und der Repräsentantinnen und Repräsentanten der Republik mit der unmittelbaren Vergangenheit und damit verbunden der selektiven Interpretation der Moskauer Deklaration. Die Sicht auf die Vergangenheit basierte auf der Opferthese. Die Jahresberichte der hier untersuchten Schulstandorte wurden diachron gelesen und analysiert. Die vorliegende Arbeit zeigt, wie Schule als Erinnerungsort und der Jahresbericht als Erinnerungsmedium die unterschiedlichen Phasen der Auseinandersetzung der Schulgemeinschaft mit der eigenen Geschichte reflektieren, ausgehend von den unterschiedlichen Formen der Verdrängung bis zur Herausbildung eines negativen Gedächtnisses, das nicht an "erlittene, sondern an begangene und zu verantwortende Verbrechen" am eigenen Schulstandort "erinnert" und die Opfer nennt.

LIT Verlag GmbH & Co. KG

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13.05.2024

Buch

Gedenken / Erinnern

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