Newsletter Juni 2023
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit diesem Newsletter dürfen wir Sie über die Ergebnisse der Kuratoriumssitzung vom April 2023 sowie über aktuelle Veranstaltungen des Nationalfonds der Republik Österreich informieren.
Nationalfonds
Projektförderungen
Das Kuratorium des Nationalfonds hat am 19. April 2023 insgesamt 96 Projektförderanträge mit einer Gesamtfördersumme von rund 688.000 Euro genehmigt.
Die Anträge verteilten sich auf folgende Kategorien:
- Bildung / Forschung / Wissenschaft / Archiv / Recherche: 25 Projekte
- Veranstaltungen – Theater / Ausstellungen / Symposien / Konzerte: 23 Projekte
- Gedenkstätte / Gedenktafel / Gedenkveranstaltungen / Gedenkfahrten: 20 Projekte
- Medien – Bücher / DVD / CD / Dokumentarfilme / Hörbücher: 18 Projekte
Zusätzlich wurden soziale und medizinische Programme in Höhe von rund 500.000 Euro unterstützt.
Einen Überblick über sämtliche vom Nationalfonds geförderten Projekte und Programme finden Sie in unserer Projekte-Datenbank.
Ausstellungseröffnung in New York
Am 31. Mai 2023 wurde im Österreichischen Kulturforum in New York unsere Ausstellung "From Repression to Remembrance" eröffnet. Auf Eröffnungsansprachen von Susanne Keppler-Schlesinger, Direktorin des Österreichisches Kulturforums New York und Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus folgte eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion.
Über Verfolgung, Exilerfahrung, Familiengeschichte und Verbindungen zu Österreich sprachen:
- Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Republik Österreich
- Lore Segal, österreichisch-amerikanische Schriftstellerin; ihr Roman Shakespeare's Kitchen war im Finale für den Pulitzer-Preis 2008
- Karin Hanta, Übersetzerin, Pädagogin und Schriftstellerin; zahlreiche Publikationen zu Holocaust und Exil
- Avital Carroll, österreichisch-amerikanische Freestyle-Skifahrerin und Enkelin der Holocaust-Überlebenden Elfriede Hendell
- Deborah Hendell, Tochter der Holocaust-Überlebenden Elfriede Hendell
Hier finden Sie das Programm anlässlich der Ausstellungseröffnung.
Die Ausstellung ist vom 1. bis 30. Juni 2023 im Österreichischen Kulturforums in New York zu sehen.
Eröffnung des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Am Montag, 5. Juni 2023 um 17 Uhr wird im Resselpark im Vierten Wiener Gemeindebezirk das vom Nationalfonds unterstützte Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen mit dem Titel "ARCUS (Schatten eines Regenbogens)" eröffnet.
Es sprechen:
- Martina Taig, Geschäftsführerin KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien
- Wolfgang Wilhelm, Leitung WASt (Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten)
- Hannes Sulzenbacher, Co-Leitung Zentrum QWIEN - Zentrum für queere Geschichte & Juryvorsitzender
- Hannah M. Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
- Lea Halbwidl, Bezirksvorsteherin 4. Wiener Gemeindebezirk, Thomas Weber, Gemeinderat und Abgeordneter zum Wiener Landtag
- Veronica Kaup-Hasler, Amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft
Musikalische Begleitung durch Virginia Ernst.
Simon-Wiesenthal-Preis Ausschreibung
Noch bis 30. Juni 2023 läuft die Ausschreibung des Simon-Wiesenthal-Preises für besonderes zivilgesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus und für Aufklärung über den Holocaust. Einzelpersonen oder Gruppen können sich für den Simon-Wiesenthal-Preis bewerben oder auch eine andere Person oder Personengruppe für den Simon-Wiesenthal-Preis vorschlagen. Bewerbungen sind ausschließlich während der Einreichfrist über das Online-Bewerbungsformular möglich.
Der Simon-Wiesenthal-Preis 2022 ging an Zikaron BaSalon. Mohammed S. Dajani Daoudi und Waltraut Barton wurden ebenfalls geehrt. Hier finden Sie Kurzbiografien und Fotos der Preisträger*innen sowie die Pressemitteilung zur Preisverleihung am 13. März 2023. Die Preisverleihung für den Simon-Wiesenthal-Preis 2022 fand am 13. März 2023 im Nationalratsaal im Parlament statt. Fotos und das Video von der Preisverleihung finden Sie in der Mediathek.
Buchpräsentation "Exil in Neuseeland"
Am Mittwoch, den 24. Mai 2023 fand in der Österreichischen Nationalbibliothek die Präsentation des vom Nationalfonds herausgegebenen 7. Bandes der Buchreihe „Buchreihe „Erinnerungen. Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus“ zum Schwerpunkt „Exil in Neuseeland“ statt. Die zweibändige Publikation bietet in 20 (auto-)biografischen Texten vielfältige und faszinierende Einblicke in das Leben von Menschen, die auf der Flucht vor den Nationalsozialisten in diesem von Österreich am weitesten entfernten Exilland Zuflucht gefunden haben.
In den historischen Räumlichkeiten des Oratoriums der österreichischen Nationalbibliothek stellte nach Begrüßungsworten von Dr. Hans Petschar und Generalsekretärin Hannah Lessing die Herausgeberin Renate S. Meissner die Publikation vor. Die Gesprächsrunde mit Konstanze Breitebner widmte sich der Erfahrung von Verfolgung, Flucht und Exil. Es sprachen Peter Sunley und Annette Offenberger, Nachkommen von nach Neuseeland emigrierten NS-Opfern aus Österreich, , sowie die Kultur- und Sozialanthropologin Margit Wolfsberger, ehemalige Präsidentin der Österreichisch-Südpazifischen Gesellschaft, die im Zuge mehrerer Forschungsaufenthalte die österreichische Migration nach Ozeanien untersucht und zahlreiche jüdische Flüchtlinge aus Österreich zu ihrem Exil befragt hat.
Hier finden Sie das Programm und Fotos der Buchpräsentation.
Studienfahrt für Lehrkräfte an die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau
Im Oktober 2023 wird der Nationalfonds in Kooperation mit erinnern.at und der Pädagogischen Hochschule Wien erstmalig für Lehrkräfte eine Studienfahrt zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau anbieten. Im Rahmen der viertägigen Studienfahrt lernen PädagogInnen die Gedenkstätte und die neue österreichische Länderausstellung kennen und sich mit den Herausforderungen eines Besuches mit Schülerinnen und Schüler sowie mit Konzepten und Lernmaterialien zur Vor- und Nachbereitung eines Gedenkstätten- und Ausstellungsbesuchs auseinander. Die Studienfahrt von 19. bis 22. Oktober 2023 wird durch zwei Online-Seminare am 27. September 2023 und 14. November 2023 begleitet. Die Kosten für die Studienfahrt werden durch das OeAD-Programm erinnern.at und den Nationalfonds getragen.
Bewerbungen zur Studienfahrt 2023 sind von 1. Juni bis 20. Juli 2023 über ein Onlineformular auf der Website von erinnern.at möglich.
Das OeAD-Programm erinnern:at bietet zudem gemeinsam mit der PH Salzburg den Lehrgang „Holocaust. Erinnerungskulturen. Geschichtsunterricht" für österreichische Lehrkräfte der Fächer Geschichte und Politische Bildung aller Schularten an. Teil des Lehrgangs ist eine vom Nationalfonds unterstützte zweiwöchige Seminarreise nach Israel, die im Juli 2024 stattfinden wird. Im Rahmen der Reise befassen sich die Teilnehmenden an den Gedenkstätten Yad Vashem (Jerusalem) und Lohamei Haghetaot (nahe Akko) mit der Geschichte des Holocaust, pädagogischen Ansätzen und konkreten Unterrichtskonzepten.
Führung an der Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte
Einmal monatlich bietet der Nationalfonds in Kooperation mit dem Haus der Geschichte Österreich und dem Landesgericht Wien eine historische Führung an. Die Führung umfasst das Landesgericht Wien mit der dort befindlichen Weihestätte (im ehemaligen Hinrichtungsraum) sowie die Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte. Auch im Rahmen der Besuche von Gruppen des Jewish Welcome Service begleitet der Nationalfonds Führungen.
Die Führungen finden jeden ersten Dienstag im Monat statt, Anmeldungen über die Website des HdGÖ.
Nun verfügbar: Dokumentation des Symposiums "Washingtoner Abkommen und Allgemeiner Entschädigungsfonds"
Am 14. November 2022 fand in der Diplomatischen Akademie Wien das internationale Symposium zum Thema "Washingtoner Abkommen und Allgemeiner Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus" statt. Zu Wort kamen die (damaligen) Verhandlerinnen und Verhandler, politische Verantwortungsträgerinnen und -träger, die für die Umsetzung der Entschädigungs- und Restitutionsmaßnahmen Verantwortlichen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zum Thema geforscht und publiziert haben.
Hier finden Sie die Video-Dokumentation des Symposiums mit allen Redebeiträgen.
Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich
Das Kuratorium für den Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich genehmigte in seiner Sitzung vom 19. April 2023 zwei vom Beirat zur Beschlussfassung empfohlenen Instandsetzungsprojekte:
- Für den jüdischen Friedhof Währing wurde die Sanierung der Friedhofsmauer-Restflächen mit Fördermitteln von rund 360.000 Euro genehmigt; es ist dies das zehnte Teilprojekt für Instandsetzungen auf diesem großen Friedhof.
- Für den jüdischen Friedhof in St. Pölten wurden Baumeister-, Schlosser- und Steinmetzarbeiten mit Fördermitteln in Höhe von rund 600.000 Euro genehmigt; es ist dies das dritteTeilprojekt für Instandsetzungen auf diesem Friedhof.
Seit Bestehen des Fonds wurden vom Kuratorium des Fonds bisher 63 Anträge zur Instandsetzung auf 17 jüdischen Friedhöfen behandelt und Fördermittel in Höhe von rund 11,4 Millionen Euro zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe genehmigt. Die Instandsetzungsarbeiten sind ein wichtiger Beitrag, um die jüdischen Friedhöfe als Kulturgut für die Zukunft zu erhalten.
Jüdische Friedhöfe Oberstockstall und Waidhofen an der Thaya nach Sanierung übergeben
Am 17. März 2023 wurden nach umfangreichen Instandsetzungen die jüdischen Friedhöfe in Oberstockstall in der Gemeinde Kirchberg am Wagram und in Waidhofen an der Thaya an die Standortgemeinden übergeben. Hier finden Sie die Pressemitteilung mit Fotos von den Übergaben.
Wir hoffen, Sie mit diesem Newsletter gut informiert zu haben.
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Ihr Nationalfonds-Team